Wilhelm Gelsdorf

Wilhelm Gelsdorf

Wilhelm Gelsdorf (21.04.1838 - 03.02.1908), Glashüttenunternehmer, kam 1877 mit 26 Glasmacherfamilien aus Schlesien nach Weißwasser und übernahm die stillgelegte Glasfabrik Zwahr, Neubauer & Co, welche ab 1873 bis zu Ihrem Konkurs 1876 mit der Produktion von Tafel- und Hohlglas, Pariser Lampenschirmen und Trinkgläsern den Beginn der Glasherstellung in Weißwasser einleitete.

Die günstige Lage unweit der Rohstofflagerstätten, die tangierende Eisenbahnverbindung nach Berlin und zum Weltmarkt sowie die überaus gute finanzielle Lage nach dem siegreichen Deutsch-französischen Krieg 1870/71, in der sogenannten »Gründerzeit«, brachte dem Glaswerk Gelsdorf einen enormen Aufschwung. Reisende Kaufleute und Industrielle suchten gleichfalls Aufstiegschancen und verließen an der Bahnstation bei Weißwasser den Eisenbahnzug, um es Wilhelm Gelsdorf inmitten des Kiefernwaldes gleich zu tun. In nur dreißig Jahren gab es hier elf Glashütten eine Spiegel- und eine Porzellanfabrik, sowie zahlreiche Glasverarbeitungsunternehmen und diverse Zulieferbetriebe.

Quelle: Lutz Stucka 2013
 

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